ARCHITEKTUR & BAUWESEN Technische Lösungen für Innendämmung ohne Feuchtigkeit oder Schimmel

Kernpunkte

  • • Heizkosten-Einsparungen: 25 bis 50% mit gut ausgeführter Innendämmung
  • • Kosten: 20 bis 90 €/m² gegenüber 150 €/m² für Außendämmung
  • • Amortisation: 4 bis 8 Jahre mit öffentlichen Förderungen
  • • Erfolgsbedingung: absolute Kontrolle von Feuchtigkeit und Kondensation

Die Innendämmung von Wänden stellt eine wirtschaftliche Lösung zur Verbesserung der thermischen Leistung eines Gebäudes dar, mit Kosten von 20 bis 90 €/m² gegenüber 150 €/m² für die Außendämmung. Ihr Erfolg hängt jedoch vollständig von der Feuchtigkeitskontrolle und der Vermeidung von Kondensation ab, die eine energetische Sanierung schnell in eine gesundheitliche Katastrophe verwandeln können.

Die fünf verfügbaren Innendämmungstechniken

Geklebte Vorsatzschale

Die wirtschaftlichste Lösung. Verbundplatten aus Dämmstoff und Gipskartonplatte, direkt auf die Wand geklebt.

  • • Kosten: 20-35 €/m² inkl. Montage
  • • Leistung: R = 2,95 bis 4,50 m².K/W
  • • Erfordert ebene Oberfläche (2 cm Toleranz)

Metallständerwerk

Mehr technische Flexibilität, ermöglicht Ausgleich erheblicher Unebenheiten.

  • • Kosten: 35-55 €/m²
  • • Dicke: 60 bis 200 mm
  • • Beseitigung von Wärmebrücken

Gespritzte Polyurethanschaum

Premium-Lösung für komplexe Oberflächen. Expansionsschaum mit außergewöhnlicher Leistung.

  • • Kosten: 40-60 €/m²
  • • Leistung: R = 4,50 m².K/W für 100 mm
  • • Perfekte Kontinuität und optimale Abdichtung

Gemauerte Vorsatzschale

Leistungsfähigste aber teuerste Lösung. Zweite Wand mit dazwischenliegender Dämmung.

  • • Kosten: 60-90 €/m²
  • • Ausgezeichnete thermische Trägheit
  • • Reduziert die Wohnfläche

⚠️ Vorsicht bei dünnen reflektierenden Dämmstoffen

Oft als revolutionär präsentiert, bleiben sie Zusatzlösungen mit geringem intrinsischen Wärmewiderstand (R = 0,1 bis 1,0 m².K/W). Ihre Wirksamkeit hängt von ruhenden Luftschichten ab, was ihre Umsetzung erschwert.

Diagnose und Vorbereitung: entscheidende Schritte

🔍 Obligatorische gründliche Diagnose

Eine vollständige Diagnose kostet 500 bis 1.500 €, vermeidet aber Fehler, die Schäden von 20.000 € oder mehr verursachen können.

  • • Bewertung des bestehenden Gebäudes (Zusammensetzung, Dicke, Zustand)
  • • Identifizierung von Feuchtigkeitsquellen
  • • Messung der aktuellen thermischen Leistung
  • • Taupunktberechnung mit hygrothermischer Simulation

Checkliste für eine fehlerfreie Dämmung

1. Untergrundvorbereitung

  • • Behandlung bestehender Schäden
  • • Trocknung feuchter Wände
  • • Feuchtigkeitsgehalt < 5% vor Verlegung
  • • Trocknungszeit bis zu 6 Monate

2. Ausführung

  • • Durchgehende Verlegung ohne Kompression
  • • Perfekt angepasste Fugen
  • • PU-Schaum zur Verbesserung der Abdichtung
  • • Dämmstoffrücksprünge mindestens 30 cm

3. Abdichtung

  • • Durchgehende Membran ohne Falten
  • • Überlappungen mindestens 10 cm
  • • Spezialzubehör für Durchdringungen
  • • Zwischenluftigkeitsprüfung

Lüftungsanpassung

Die Anpassung der Lüftung an die neuen Anforderungen ergibt sich direkt aus der Diagnose. Ein altes, natürlich belüftetes Haus erfordert nach der Dämmung die Installation eines effizienten Lüftungssystems.

Altbau

Installation eines effizienten Lüftungssystems erforderlich

Neubau

Optimierung des bestehenden Systems möglich

Fazit

Die leistungsfähige und dauerhafte Innendämmung beruht auf drei untrennbaren Säulen: der Auswahl von Materialien, die an den bestehenden Untergrund angepasst sind, einer rigorosen Ausführung nach den Regeln der Technik und einer effektiven Belüftung zur Abführung der entstehenden Feuchtigkeit.

Vorteile

  • • Energieeinsparungen: 25-50%
  • • Verbesserter Komfort
  • • Wertsteigerung der Immobilie
  • • ROI: 4-8 Jahre mit öffentlichen Förderungen

Erfolgsbedingungen

  • • Einhaltung der technischen Normen
  • • Anpassung an Besonderheiten
  • • Kontrolle hygrothermischer Transfers
  • • Strikte Befolgung der Empfehlungen